Am 28. Juni haben wir gemeinsam mit Kerem Schamberger & Valeria Hänsel von Medico International im ConTent auf der Fusion einen Workshop zur tödlichen EU Abschottungspolitik & dem Kampf um Bewegungsfreiheit gehalten.
Wir sprachen über die Kriminalisierung von Migration, den Kampf der EU gegen „Schleuser“, die 50+ sudanesischen Jugendlichen in griech. Gefängnissen, die sogenannte GEAS-Reform sowie über die Situation an der polnisch-belarussischen Grenze, wo weiterhin Menschen aktiv von der polnischen Regierung mit Rückendeckung der EU in Sümpfen und Wäldern sterben gelassen werden – und die Grenzbevölkerung massiver Repression ausgesetzt ist, wenn sie hilft.
Wir stellten auch den „Fonds für Bewegungsfreiheit“ vor, den wir gemeinsam ins Leben gerufen haben, um Menschen konkret zu unterstützen, die von Kriminalisierung betroffen sind.
Besonders bewegend war, dass nicht nur interessierte Festivalbesucherinnen im Publikum saßen, sondern auch Menschen nach dem Talk auf uns zukamen, die den „Kampf gegen Schleuser“ am eigenen Leib erfahren haben – etwa beim Versuch, ihre Familien aus dem Krieg in Syrien nach Deutschland zu holen, und keine andere Möglichkeiten sahen, als Schleuserinnen zu bezahlen und für manche Strecken selbst die Schleusertätigkeit zu übernehmen. Wie auch sie schockiert waren, für diese Handlung als „Kriminelle“ zu gelten und härtere Strafen zu riskieren als für solche, die anderen Menschen tatsächlich Schaden zufügen.
Eine Person sagte, es sei das erste Mal gewesen, dass sie erlebe, dass es zu dieser Erfahrung auch ein anderes Narrativ & solidarische Unterstützung gibt, und sie dies sehr bewegt habe. Das wiederum bestärkt uns sehr in dem, was wir tun!
Direkt danach berichteten Moctar Dan Yayé & Leonie Jantzer vom Alarmphone Sahara von den tödlichen Folgen der EU Grenzpolitik auf dem afrikanischen Kontinent – etwa durch Pushbacks in die Wüste aus Algerien, Libyen oder dem Niger – und ihrer Arbeit dazu.
Together we fight!