Am 22. November 2022 lief ein Fischerboot mit fast 500 Menschen an Bord von Libyen aus, kam aber in der Nähe von Kreta aufgrund starker Winde vom Kurs ab. Die griechische Küstenwache griff ein und schleppte das Schiff in Sicherheit. Unmittelbar danach wurden sieben Überlebende, die geholfen hatten, das Boot zu steuern, verhaftet. Unter ihnen befanden sich H. Elfallah, ein erfahrener Fischer der sein Wissen zur Rettung des Schiffes eingesetzt hatte, und sein damals 15-jähriger Sohn M. Elfallah. Anstatt für die Verhinderung einer Katastrophe Annerkennung zu erfahren, wurden H. Elfallah und sein Sohn beschuldigt, 476 Menschen geschleust zu haben. Ihnen drohten 4760 Jahre Gefängnis. Im März 2023 wurde H. Elfallah zu „nur“ 280 Jahren verurteilt. Sein Sohn verbrachte mehr als zwei Jahre in Unsicherheit, weil sein Prozess immer wieder verschoben wurde. Schließlich wurde er am 29. Januar 2025 von einem Jugendgericht freigesprochen. Durch die Tortur wurde er um zwei Jahre seines jungen Lebens beraubt.
